Großer Gewinner wird der Kunde sein
„Immer mehr Hotels in München, aber nicht genügend Gäste“ berichtete die Süddeutsche Zeitung am 23. April. 417 Hotelbetriebe konkurrieren bereits gegeneinander, es wird weiter gebaut und gebaut. „Das Bettenwachstum ist zu extrem," wird Conrad Mayer vom Hotel- und Gaststättenverband zitiert: In den Wochen, in denen wenige Gäste in der Stadt sind, unterbieten sich die Häuser. Doppelzimmer, die sonst 190 Euro kosten, sind plötzlich für 80 Euro zu haben, Zimmer, die sonst 80 Euro kosten, für weniger als 60 Euro. In den Osterferien etwa, als keine Geschäftsleute am Flughafen landeten und Läden an Feiertagen geschlossen blieben, seien "die Täler sehr tief gewesen."
2016, ausgerechnet in einem Jahr, in dem die Zahl der Touristen stagniert hat, wurden in München statt der sonst durchschnittlichen 2400 neuen Betten 3500 gebaut. Fünf Prozent mehr Gäste müssten also bereits 2017 kommen, um allein den Status Quo der Wettbewerbssituation zu halten. Das Wachstum bei den Hotelbetten geht aber weiter. Sogar im noblen Bayerischen Hof sei man besorgt, weiß die SZ.
In Schleißheim ist man möglicherweise noch besorgter. Besonders bei der Allianz der vier Inhaber-geführten Hotels läuten die Alarmglocken:
Um 184 Betten wird dieses Jahr das Infinity Unterschleißheim seine Kapazität erweitern. Außerdem kommt ein neues Boardinghaus: 317 Wohneinheiten mit 729 Betten.
Die Pressestelle der Kreisverwaltung München stellte auf Anfrage eine Liste zusammen, aus der hervorgeht, dass in Unterschleißheim außerdem zwei kleinere Boardinghäuser mit zusammen ca. 35 Zimmern und eine Pension mit 26 Betten geplant sind.